Artistic Swimming - Kürzeste Vorbereitung auf eine WM

31. Januar 2024

Am Freitag startet das Artistic-Swimming-Team bei der WM in Doha. Es ist die letzte Chance auf Olympiatickets.

Zwar ist das Team vom Artistic Swimming internationale Wettkämpfe gewohnt, doch bei diesem Anlass erreicht die Anspannung einen neuen Höhepunkt. Das Team um Leila Marxer, Noemi Büchel, Nadina Klauser und Trainerin Chiara Carmignato reiste am Wochenende nach Doha (Katar), wo es bei der Weltmeisterschaft antritt. «Wir sind schon überall auf der Welt herumgereist. Aber allein die Anspannung zu wissen, dass man bei der WM gegen die Besten der ganzen Welt schwimmt, ist einfach etwas anderes», erklärt Teammanagerin und Reserveschwimmerin Klauser.

Es ist dabei nicht nur das Kräftemessen mit den besten Teams der Welt in den Disziplinen Duet Technical (am Freitag) und Duet Free (am 7. Februar), sondern für die Liechtensteinerinnen geht es auch um die Teilnahme an den Olympischen Spielen. Bei dem Grossanlass werden die letzten verbliebenen Tickets für die Spiele in Paris im Sommer vergeben. Daran versuchen die Athletinnen allerdings nicht zu viel zu denken. «Es ist nicht so unser Fokus. Der Druck ist schon so sehr hoch. Wenn es gelingt, dann wären wir unglaublich glücklich, aber wir nehmen es, wie es kommt», fasst es Klauser in Worte. Zudem sind die Synchronschwimmerinnen mit ihren 20 beziehungsweise 19 Jahren noch recht jung. Es wird daher nicht die letzte Chance auf eine Olympiateilnahme sein.

Bei der Weltmeisterschaft zeigt das Duett aus Büchel und Marxer erstmals seine neuen Küren in beiden Disziplinen. Bei der Generalprobe in Prag Anfang Dezember traten sie nur in der Disziplin Duet Technical an. Eine der grossen Schwierigkeiten bringt dabei der frühe Zeitpunkt der WM-Austragung mit sich. «Es war noch nie ein internationaler Wettkampf im Februar. Normal ist eine WM oder EM im Juli oder August, daher war die Vorbereitung enorm kurz. Wir mussten extrem viel in kurzer Zeit machen und es war nicht die Vorbereitung, die wir sonst haben. Aber wir haben das Beste daraus gemacht und extrem viel trainiert», erklärt Klauser.

Eine andere grosse Herausforderung ergibt sich durch das neue Reglement. Dieses gewichtet nun die Schwierigkeit deutlich stärker, weshalb alle Teams den Schwierigkeitsgrad ihrer Küren deutlich nach oben geschraubt haben. Zudem muss die gesamte Kür deklariert werden und wird eine Schraube oder Drehung nicht wie angekündigt ausgeführt, weil eine Drehung beispielsweise zu kurz gerät, wird die ganze Figur gestrichen und das Team erhält keine Punkte dafür. Dies hat zur Folge, dass der Ausgang des Bewerbs überhaupt keine Vorhersage zulässt. Beim alten Reglement schien das Ergebnis zum Grossteil im Vorfeld klar. «Der Wettbewerb ist sicher spannender geworden. Man kann überhaupt nicht sagen, wer gewinnt», beschreibt es Klauser und ergänzt: «Jetzt kann man im Duett Erste werden und im nächsten Bewerb Letzte.»

Daraus ergibt sich auch der Umstand, dass sich das Team mit einer eigenen konkreten Zielsetzung zurückhält. Eben weil der Ausgang des Wettkampfs durch das neue Reglement so unvorhersagbar geworden ist. «Wir wollen beide Küren ohne Strafpunkte schwimmen und dass wir sagen können, wir haben das gemacht, was möglich war, und wir können stolz sein», meint Klauser.

Für die Teilnahme am Finale (Finale im Duet Technical am 5. Februar und Finale im Duet Free am 8. Februar) braucht es jeweils eine Platzierung unter den besten zwölf Teams, wobei etwa 40 Teams antreten werden. Neben der Teilnahme am Finale geht es für das Artistic Swimming Team in Doha aber eben auch um die letzte Chance für Paris.